Mit der Währungsreform und der Gründung der Bundesrepublik wurde ein neues Kapitel deutscher Geschichte aufgeschlagen. Auch im Hause Hild begann alles noch einmal. Das erste Ladenlokal am Belderberg war im 2. Weltkrieg völlig zerstört worden.
Fridolin Hild gelang im Juni 1945 die Flucht aus der Kriegsgefangenschaft. Nach seiner glücklichen Heimkehr im August nach Bonn eröffnete der Uhrmacher bereits im Oktober 1945 sein Geschäft am Dreieck 4 erneut.
In den folgenden drei Jahren wurde jede Einkaufsfahrt durch die verschiedenen Besatzungszonen zum Abenteuer. Aber bereits 1948, als die DM eingeführt wurde, ging es bei Hild aufwärts. Das Erfolgsrezept war der unermüdliche Einsatz, mit der Fridolin Hild und seine Ehefrau Luise auch die kleinsten Wünsche ihrer Kunden erfüllten. Selbst der erste Bundeskanzler wusste, was die Stunde geschlagen hatte, und wurde Kunde bei Hild.
Mit dem Bau unseres neuen Hauses am Dreieck 6, dem heutigen Standort, begann 1954 eine weitere Ära in der Geschäftsentwicklung.
Durch den Fleiß von Luise und Fridolin Hild konnte sich in den Folgejahren eine neue Schmuckkultur entfalten. Die Begeisterung für schöne Formen und edle Steine, für Gold und Perlen, war in der Nachkriegszeit ein essentieller Beitrag zur Lebensfreude.
Die Rückbesinnung auf modernes Design und auf das Künstlerische im Schmuck, das sich bereits im Jugendstil und im Bauhaus entwickelt hatte, begann als Künstlerbewegung in den sechziger Jahren. Die Manufaktur Niessing, mit der Hild schon 1954 Geschäftsbeziehungen pflegte, entwickelte in der Zusammenarbeit mit den besten Schmuckkünstlern seit Mitte der siebziger Jahre eine ganz neue Formensprache. Das Schmuckdesign der Moderne war geboren, das fortan bei Juwelier Hild ein lebendiges Forum fand.